15. Salonkonzept – Rüttenscheider Str. 19 in Essen

Salonkonzept – Rüttenscheider Str. 19 in Essen

 

Oliver Schmidt ist einer der namenhaften Friseure in Düsseldorf und Umgebung und deutschlandweit bekannt. Seine ca. 20 Salons wurden bislang von einem Friseurausstatter entwickelt und designt und sind vorwiegend kühl und in schwarz, weiß gestaltet.

Oliver Schmidt entwickelt ein neues Salonkonzept unter den Gesichtspunkten „let your hair smile“. Der Kunde soll eine premium Beratung und Betreuung bekommen, die sich auch in den Räumlichkeiten wiederspiegeln soll. Nach Umbau seines Privathauses entstand die Zusammenarbeit für den ersten Prototyp in Essen. Der Salonbetreiber Erwin Waeijen unter dem Namen Oliver Schmidt  fand an der Rüttenscheider Straße in Essen neue Räumlichkeiten für dieses Projekt.

Der alte Standort war in einer durch Leerstand geprägten Galerie und der neu belebte Stadtteil nun der perfekte Rahmen für das neue Salonkonzept. Das Ladenlokal war eine große Leerstandfläche mit ca. 140 qm Nutzfläche, die noch keine Innenraumaufteilung hatte. Architektonisch prägend ist die Ecksituation mit Fassaden/Fensterflächen zu zwei Straßenzügen.

Das Raumprogramm und der Wunsch des Bauherrn waren die Schaffung von 10-12 Bedienplätzen unter den Gesichtspunkten der durch die Pandemie entstandenen neuen Hygienerichtlinien. Die Bedienplätze waren so zu planen, dass die Bewegungsradien zwischen den Kundenplätzen und  dem Friseur mit seinem notwendigen Arbeitsraum großzügiger bemessen werden als in der Vergangenheit und somit Plexiglastrennung nicht notwendig ist. Wichtig war zudem, dass die Plätze alle hochwertig und im Raum für den Kunden angenehm angeordnet sind, um den Wohlfühlcharakter so groß wie möglich zu gestalten.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt war die Lichtgestaltung. Für den Friseur ist es die wichtigste Voraussetzung, dass das Licht beim Färben so neutral wie möglich ist Das Licht sollte variable gesteuert werden können, um dem Kunden das fertige Ergebnis in verschiedenen Lichtsituationen zu zeigen und dessen Wirkung näher zu bringen.

Betritt man den Salon schaut man auf den Empfang und das Präsentationsobjekt mit Regal für Produkte und Präsentationspiegel. Von hier aus öffnet sich der Salon in den linken Flügel (Baumstraße) und rechten Flügel (Rüttenscheider Straße) mit seinen Bedienplätzen, mit jeweils separaten Waschbecken und Mixecke. Zum Treppenhaus und im hinteren Bereich des Ladenlokals sind der Sozialraum und die WC-Räume angeordnet.

Grundlage des Entwurfs sind die neu konzipierten Bedienplätze. Unser Konzept besteht aus 3 verschiedenen Bedienplätzen:

  • Window Seat
  • Frame Seat
  • Flow Seat

 

Der Window Seat ist ein Tisch aus Eichenholz Furnier, der einen in sich geschobenen großen Spiegel integriert. Der Rahmen ist in Lederoptik gehalten. Wichtig für die Lichtkonzeption war die indirekte Beleuchtung von vorne auf den Kunden, um das Gesicht strahlen zu lassen. Die Rückseite der Spiegel ist zur Straße orientiert und mit Displays und Diakästen ausgestattet. Beim Flanieren von außen sieht man rückseitig den großen Spiegel, die Friseure und Looks des Salons. Die Window Seats sind an beiden Straßen parallel zur Außenfassade aufgestellt und ermöglichen den Blick nach außen ohne Sichtbarkeit auf den Kunden. Da es in den Räumlichkeiten kein klassisches Schaufenster gibt, entschieden wir uns für die Loslösung von den Fenstern und Blick auf die Einrichtung, die dann aber Präsentationsfläche ist. 

Zum Innenraum und zum Sozialtrakt flurbildend mit Rückseits als Raumteiler sind im rechten Flügel die Frame Seats angeordnet. Ihre Großzügigkeit mit massiven Rahmen bringt völligen Rückzug auf den Besuch. Auch hier ist die indirekte Beleuchtung integriert. Durch diese Art der Präsentation wird der Friseurbesuch zu einem besonderen Erlebnis.

Um den Wohlfühlgedanken zu unterstützen, haben wir im Farbkonzept Schwerpunkt auf warme Farbtöne gelegt.
Eichenholz in Kombination mit bronzefarbenen Rückwänden und Rahmen in Lederoptik bilden mit der Steinoptik in vielen Elementen ein harmonisches Bild. Kettenvorhänge in Gold, Präsentationsspiegel mit goldfarbenen Profilen bilden die Raumteiler und separieren den Raum in Zonen.

Die pro Flügel zugeordneten Waschplätze sind im eher ruhigen Bereich mit jeweils einem separaten Funktionsblock mit Mixecke, Schränke und Abstellfläche angeordnet.Durch diese Anordnung und Teilung der benötigen Waschplatzzahl ist der „Durchgangsverkehr“ minimiert. Die Waschplätze sind mit Infrarotleuchten (auf den Fotos noch nicht dargestellt) ausgestattet, die den Wohlfühlcharakter unterstützen.

Im linken Flügel befindet sich der Flow Seat als Tisch der Kommunikation. Ein Platz der offen gestaltet ist und z.B. Freundinnen oder Eltern mit Kindern Platz zum gemeinsamen Besuch bietet. Bewusst ist hier eine Art großformatige Tafel mit optisch aufgesetzten Spiegeln und integrierter Beleuchtung konzipiert um die gewünschte Kommunikation zu unterstützen.

Hinter dem Flow Seat befinden sich die Bar und der Sozialtrakt. Wir haben Wert darauf gelegt, dass der Blick in den Spiegel im Hintergrund ein schönes Bild zeigt und keine störenden Abstellflächen oder unruhige Elemente sichtbar sind. An die Bedienplätze angepasst ist die Deckenbeleuchtung, die aus runden und rechteckigen Einbaupaneelen besteht.

Diese Paneele sind LED gesteuert und können vom jeweiligen Friseur individuell gesteuert werden. Um nicht zu viel Unruhe in das Gesamtbild zu bringen, haben wir hier 3 Lichtszenen festgespeichert. Vor dem Präsentationsspiegel aus ist die Steuerung dann frei gestaltbar. Im klappbaren Präsentationsschrank bekommt der Kunde nach dem Termin das fertige Ergebnis vom Friseur von allen Seiten gezeigt. Hier sind die Pflege-und Styling Produkte platziert.

Wir haben mit dem Entwurfskonzept ein Ambiente für Kunden und Mitarbeiter entwickelt, das Begeisterung und eine angenehme Atmosphäre schafft. Ein Friseurbesuch mit Wellnesscharakter.

Das nächste Objekt ist bereits in Arbeit.

 Planung            Oktober 2020 – Mai 2021

Ausführung       Juni 2021 – Juli 2021

 

 

 

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